1.Männer : Spielbericht (2020/2021)

Fehlstart: Erst nach 70 Minuten Druck gemacht

Der TSV Bad Blankenburg bleibt für den FC Einheit Bad Berka ein unbequemer Gegner. Zum Saisonauftakt kassieren die Kurstädter eine 0:2-Niederlage und stehen damit vor dem Derby gegen Landesklasseabsteiger FSV Grün-Weiß Blankenhain schon unter Druck.

Beim Geisterspiel ohne Zuschauer im Wohnzimmer der Bad Blankenburger sehen die Bad Berkaer in Durchgang eins ganz schlecht aus. Ohne den erkrankten Andy Steiner und die Verletzten Julian Barth und Pascal Block und zunächst auch ohne Urlaubsrückkehrer und Kapitän Julian Creuzburg überlassen die Kurstädter das zentrale Mittelfeld nahezu komplett dem Gegner. Und so bleibt Abwehr-Organisator Franz Lubrich oftmals alleingelassen und kann nur mit langen Bällen versuchen, die Offensivkräfte zu erreichen. Die zweiten Bälle landen dann aber meist beim Gegner, der gefühlt mit einem Mann mehr auf dem Platz steht. Auch die Zuordnung in der Abwehr stimmt nicht, obwohl Trainer Jan Hanke und Co Sebastian Förster von außen wiederholt darauf hinweisen. Unklarheit herrschte insbesondere bei der Frage, wer den einzigen Stürmer der Gastgeber, Sanawullah Nurali, denn nun wirklich aus dem Spiel nehmen sollte. 

Denn schon nach zwei Minuten schiebt Pascal Stütz zum ersten Mal den Ball ins Bad Berkaer Tor. Der Flankengeber Sanawullah Nurali setzt sich zuvor gegen den überraschend in der Startelf stehenden Angus Oschatz durch und findet am langen Pfosten "Sana". Zum Glück der Bad Berkaer wird auf Abseits entschieden. 

Den einzigen Torschuss der Bad Berkaer in der ersten Halbzeit setzt Oliver Lange, der den Ball nach einem Zuspiel von Martin Menger links am Pfosten vorbeilenkt (8.). Dabei bleibt es aus Sicht der Kurstädter in Durchgang eins.

Nach einem leichten Halten durch Angus Oschatz an der Schulter seines Gegenspielers zeigt Schiedsrichter nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf dem Elfmeterpunkt. Christoph Albrecht lässt sich die Chance nicht nehmen und spielt das Leder rechts unten ins Bad Berkaer Tor. Nach 37. Minuten steht es 1:0 für Bad Blankenburg - und das nicht einmal unverdient.

Noch vor dem Halbzeitpfiff nimmt Trainer Jan Hanke einen taktischen Wechsel vor. Für den auf der 10er-Position unglücklich agierenden Bartosz Kosmowski kommt Julian Creuzburg ins Spiel (42.). Er geht auf seine angestammte Position und Franz Lubrich und Christian Saul, der mit der Kapitänsbinde spielt, rutschen eine Position auf. 

Diese Umstellung wirkt sich schnell aus und spätestens mit Beginn des zweiten Durchgangs sind die Bad Berkaer im zentralen Mittelfeld besser aufgestellt. Dennoch kommen die Kurstädter zunächst noch nicht entscheidend vor das Bad Blankenburger Tor. Die Gastgeber versuchen mit der Führung im Rücken das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und hoffen auf Konter. Nach einem Freistoß von Sven Hermann köpft der Blankenburger Stürmer Sanawullah Nurali den Ball aus zwei Metern über das Tor (56.).

Für Angus Oschatz, über dessen Seite viele Angriffe kamen, kommt in der 56. Minute Erik Tonkel ins Spiel. Mit dieser Einwechselung bereit Trainer Jan Hanke die Schlussoffensive ein, bei der sich Julian Creuzburg immer mehr ins Offensivspiel einschaltet und Erik Tonkel hinten absichert. Die Hausherren müssen nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden ihres Mannschaftskapitäns Stefan Botz umstellen (63.).

Von der 70. Minute an zeigt der FC Einheit, wozu er eigentlich in der Lage ist. Die Bad Blankenburger sind nur noch mit Abwehrarbeiten und gelegentlichen Kontern beschäftigt. Die erste Großchance hat Martin Menger, der nach Zuspiel von seinem Bruder Paul, den Ball aus kurzer Distanz links neben das Gehäuse zirkelt (70.). Martin Menger ist es auch, der zwei Minuten später das Außennetz trifft. Nach einem Freistoß von Julian Creuzburg kommt das Leder via Felix Billeb und Oliver Lange zu Paul Menger, der aber nicht direkt abschließt und somit aus fünf Metern Entfernung die nächste Großchance vergibt (73.). Zwei Minuten später kommt Oliver Lange im Strafraum zu Fall. Doch der Unparteiische sieht kein Foul und lässt weiterspielen. 

Zwischendurch haben die Gastgeber drei Ecken in Folge, von denen zwei gefährlich vors Tor kommen (77.). Danach blicken alle wieder gespannt in den Bad Blankenburger Strafraum. Erneut kommt Oliver Lange im 16er zu Fall (79.) - und spätestens hier hätte der Unparteiische auch auf den Punkt zeigen müssen, wie selbst Beobachter der Hausherren nach dem Abpfiff einräumen. Doch weder Schiedsrichter noch Assistent reagieren.

Als Martin Menger nur 60 Sekunden später an der Grundlinie vom letzten Mann der Bad Blankenburger als Notbremse von den Beinen geholt wird, pfeift Schiedsrichter Robert Fabig (Geraberg) zwar, lässt aber die Rote Karte in der Hosentasche. Dabei hat der Bad Blankenburger Spieler keine Chance an den Ball zu kommen, und Martin Menger hätte den Weg zum Tor frei und zudem noch Anspielmöglichkeiten im Fünf-Meter-Raum gehabt. Dem FC Einheit wird eine Großchance genommen.

Die Entscheidung fällt drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Einen langen Freistoß aus dem Halbfeld von Philipp Vofrei wird vom Bad Blankenburger Benno Ewigleben von der Grundlinie zurück vors Tor geköpft und von Pascal Stuetz zum 2:0 aus kurzer Distanz verwandelt. Dabei hätte dieser Pascal Stuetz eigentlich schon gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Schon in der ersten Halbzeit wurde er nach Fouls und unsportlichem Verhalten vom Unparteiischen ermahnt worden. Und obwohl er in der Folgezeit wiederholt mit weiteren Fouls auffällt, erhält er erst in der 88. Minute Gelb. Dass der Mann mit der Nummer 6 überhaupt in der Bad Blankenburger Mannschaft steht, "verdankt" er Corona. Denn eigentlich wollte er sich für ein Jahr nach Australien verabschieden.

Als Bad Berkaer alles auf eine Karte setzt, muss Sanawullah Nurali in der 89. Minute eigentlich das 3:0 machen. Noch aus der eigenen Hälfte startend taucht er mit dem Ball vor Torhüter Patrick Müller auf, dieser macht sich breit und kann das Geschoss entschärfen. Dass der Schiedsrichter am Ende trotz mehrfacher Unterbrechungen nur eine Minute nachspielen lässt, ist ein i-Tüpfelchen auf einem Spiel, dass die Bad Berkaer jetzt schnell abhaken. Denn an diesem Sonnabend will der Ball einfach nicht ins gegnerische Tor.