E-Junioren : Spielbericht (2022/2023)
7. Spieltag - 12.11.2022 09:00 Uhr
FC Einheit Bad Berka | SV Am Ettersberg | |||
2 | : | 1 | ||
(2 | : | 1) |
Spielbericht
Von Sascha Klingenschmidt:
Wenn hier in den letzten Wochen immer wieder trotz teils deutlicher Ergebnisse auch kritische Anmerkungen zu mancher Partie zu lesen waren, müssen wir aufpassen, dass wir die (kleine) rosarote Brille nach dem Spiel Erster (wir; immer noch) gegen Zweiten (Ettersberg; nun erst mal nicht mehr) vom vergangenen Wochenende auch mal wieder absetzen, um zum Tagesgeschäft zurückzukehren.
In Erwartung eines starken Gegners, der in seinen bisherigen Spielen vergleichbare Ergebnisse gegen alle die Mannschaften, denen auch wir schon begegnet sind, eingefahren hat und schon allein deswegen gar nicht unterschätzt werden konnte, war die – durchweg positive – Anspannung bei allen Beteiligten vor dem Anpfiff; das Trainerteam nimmt sich da gar nicht aus – fast greifbar.
Nachdem sich in den letzten Wochen eine gewisse Regelmäßigkeit in die Abläufe vor den Spielen eingeschlichen hat, die vielleicht auch zu der leicht nach unten zeigenden Tendenz in Sachen Leistung auf dem Feld beigetragen hat, waren die Rahmenbedingungen an gleich mehreren Punkten gänzlich andere:
Anstoß (!) 9.00 Uhr – nach einer harten Woche auf der Schulbank ein doch seeeehr früher Start in das Wochenende ; Raureif auf dem Geläuf, Temperaturen, die (gefühlt) der 0 auf dem Thermometer schon wesentlich näherkamen und eine prall gefüllte Umkleide, in der neben uns auch die G-Junioren Platz genommen haben, um sich auf ihren Kick vorzubereiten (die Abstimmung mit Henning und seinen Jungs hat vor dem Spiel, in der Halbzeit und nach Abpfiff ganz wunderbar funktioniert; danke dafür).
Trikots, Hosen und Stutzen wurden den Jungs nicht aus der Tasche zugeworfen, sondern lagen lange vor dem ersten, der in die Kabine kam, nebst Banane und Traubenzucker – da hat Trainer Vieze dem Nutellaglas vom Frühstück direkt den gesunden Konter verpasst – für jeden kleinen Kicker vorbereitet auf den Plätzen. Damit konnten das übliche Gewimmel und unkonzentrierte Durcheinander, bis alle ihren blauen Dress übergezogen hatten, erfolgreich vermieden werden.
Die Ansprache fand auf der alten Tribüne an der frischen Luft statt – die Temperaturen ließen hier keine Nebensächlichkeiten zu und so gingen die Jungs auf den Platz; ausgestattet mit den wichtigsten Hinweisen und der Erinnerung daran, dass ein Rückstand kein Drama, sondern nur die Einladung für 2 eigene Tore sein kann – die Basketballer von den Erfurter Löwen, bei denen unsere Jungs in der letzten Woche als Einlaufkids und Zuschauer einen sportlichen Perspektivwechsel erhielten, haben es in ihrem Spiel spektakulär vorgemacht.
Vom Anpfiff weg zeigte die Mannschaft dann richtig viel von dem, was in den Trainings gebetsmühlenartig erklärt und geübt und vor allem in den Spielen gegen Oberweimar und Zottelstedt 1 schon auf die Platte gebracht wurde: druckvoller Spielaufbau, hohes Stehen in Gegners Hälfte, sauberes Passpiel, entschlossen aber fair geführte Zweikämpfe, viele Stationen und konsequentes Nachsetzen, wenn sich der Ball zu den Jungs vom Ettersberg verirrt hatte.
Dass nach einem Freistoß für den SV Am Ettersberg, der sich als ganz krummes Ding erwies und über alle Köpfe hinweg in unseren Kasten fiel, nach fünf Minuten plötzlich der erste Rückstand der Saison hingenommen werden musste, passte da so gar nicht ins Bild.
Wie die Jungs im gleichen Moment diesen vermeintlichen Rückschlag weggesteckt, sich Mut gemacht und vollkommen unbeeindruckt wieder ihrem Ziel, dem Sieg, gewidmet haben, hat uns am Rand direkt etwas staunen lassen.
Nachdem Franz auf der rechten Seite seinem Gegenspieler den Ball vom Fuß gepflückt und – wie x-fach geübt – zur Grundlinie getrieben und von dort in Richtung kurzer Ecke in Philipps Fuß gespielt hat, der die Vorlage zum hochverdienten 1:1 veredelte, hatte man direkt den Eindruck, dass dieser Ausgleich unseren Gegner härter traf als uns der Rückstand wenige Minuten zuvor.
Emil M. rettete uns mit einer tollen Abwehr weit vor dem eigenen Kasten dann zwar vor einem weiteren Hinterherlaufen, als einer der wenigen Konter durchrutschte; das aber konnte nicht über die wachsende und vor allem spielerische Überlegenheit hinwegtäuschen.
Kurz zuvor noch am Querbalken gescheitert, schlug unser Goalgetter Béla zum denkbar günstigsten aller Zeitpunkte dann doch noch zu und hob mit dem Pausenpfiff den Ball über die etwas weit vor ihrem Tor postierte Nr. 1 der SV Am Ettersberg zum 2:1 – das Ding war gedreht.
In der Pause gab es nicht so viel zu erzählen: die Lobhudelei erfolgt ja nun hier – weiter so & raus war die simple Devise. Die Jungs gingen mit breiter Brust zurück aufs Geläuf und es wurde aber auch gar kein Zweifel mehr daran gelassen, dass der Dreier in Bad Berka bleiben würde.
Knackige Zweikämpfe vorne wie hinten, die zumeist ein blaues Trikot für sich entscheiden konnte, eine weitere ganz wichtige Glanztat von Keeper Emil M. und viele Spielzüge über die Außen, die leider nicht immer ganz durchgebracht werden konnten und ein deutliches Chancenplus standen nach den zweiten 25 Minuten zu Buche.
Tore fielen nicht mehr, es blieb beim Pausenstand von 2:1 und der Schlusspfiff ging in lautem Jubel auf und neben dem Feld unter – Mission erfüllt; der erste Platz wurde erfolgreich und in teils beeindruckender Manier verteidigt.
Die Mannschaft bedankt sich an dieser Stelle zuallererst bei den beiden Teammitgliedern, die an diesem Tag nicht auf, sondern neben dem Feld ihren wertvollen Beitrag zum Gelingen des Projekts Tabellenspitze geleistet haben. Lieber Anton, lieber Moritz – DANKE. Dass es nicht immer um eigene gespielte Minuten geht, sondern man selbst für das große Ganze auch mal einen Schritt zur Seite treten muss, gehört zum Lernprozess, den wir als Gruppe miteinander erleben, dazu. Wir freuen uns darauf, Euch auf dem Feld wiederzusehen.
Es folgen nun ein spielfreies Wochenende sowie 2 Trainingswochen mit deutlich gelichteten Reihen; die kleinen Herrschaften weilen auf ihren ersten Klassenfahrten.
Ein kleiner Break zum vielleicht richtigen oder gerade falschen Zeitpunkt (?); wartet doch am nächsten Spieltag mit dem SC 1903 aus Weimar der neue Zweitplatzierte und somit nächste Hungrige, der uns gerne hinter statt vor sich sehen würde – wieder 50 Minuten, um selbst zu entscheiden, ob es so weit kommen wird.
Es spielten: Emil M. (C) – Emil C., Adam, Ben – Franz, Béla (1), Vince – Philipp (1), Anton D., Moritz
Quelle: dr.frank.u