E-Junioren : Spielbericht (2022/2023)
1.Runde - 24.09.2022 10:30 Uhr
SG FSV Zottelstedt | FC Einheit Bad Berka | |||
2 | : | 1 | ||
n. V. | ||||
(0:0, 1:1) |
Pokalaus nach Pokalkrimi
von Sascha Klingenschmidt:
Zottelstedt 1 gegen Bad Berka – beide nach 3 Spieltagen ungeschlagen in ihren Staffeln der E-Junioren-Kreisliga mit insgesamt 57 geschossenen und lediglich 3 Gegentoren. Eine Paarung, die gerne auch erst in den späten Finalrunden hätte kommen können und einen Leckerbissen versprochen hätte.
So aber trafen wir bereits in der Hauptrunde aufeinander und freuten uns auf die Herausforderung, einen starken Gegner bespielen und uns auf Augenhöhe messen zu können. Gerne wären wir diese Aufgabe mit dem Kopf unseres Trainergespanns und mit voller Kapelle angegangen; dass wir nun aber ohne Vieze und zusätzlich ohne Ben und Vince die Tour ins Ilmtal antreten mussten, ließ sich trotz angefragter Verlegung des Spiels nicht verhindern.
Damit nicht genug – als klar war, dass wir kurzfristig mit 8 statt den vorgesehenen 9 Feldspielern und damit nur noch einer Alternative planen konnten, mussten wir unsere Rolle etwas umdeuten; wir waren nun der – vermeintliche – Außenseiter.
In einer ersten Halbzeit, in der wir die ersten 15 Minuten ordentlich durchgeschüttelt wurden und uns das Leben durch die eine oder andere taktische Undiszipliniertheit und schludrige Aktion selbst schwer gemacht haben, lief nicht viel von dem zusammen, was uns in den letzten Spielen stets über die volle Distanz gelungen war – wir bekamen keine Kontrolle über Ball, Gegner und Spiel. Wir wurden zudem gezwungen, auf die individuelle Stärke der Zottelstedter zu reagieren und stellten um, was sich als goldrichtige Entscheidung erwies und uns bis zum Pausenpfiff wenigstens defensiv etwas mehr Stabilität brachte.
Die Halbzeit kam uns gerade recht und trotz unzufriedener Gesichter in der Kabine gab es einen Erfolg zu vermelden: Es stand 0:0. Glücklich zwar, aber das kannte unser Gegner so auch noch nicht.
In Hälfte zwei haben wir dann eine Bad Berkaer Mannschaft gesehen, die sich mit allem, was sie hatte, reingeworfen und dem Gegner jeden Meter Raumgewinn, jeden Pass und jeden Lauf zu einer großen Mühe, fast schon Qual, gemacht hat und die mit dem einen oder anderen Konter auch für eigene Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen konnte.
Das wurde belohnt: Ein abgelaufener und schnell in die Spitze gespielter Ball über links fand Jonas, der schnell schaltete, seinen Gegenspieler auf dem falschen Fuß erwischte und zum gar nicht mehr unverdienten 0:1 für uns einschob.
Die Angriffe der Zottelstedter wurden nun wütender und wir sahen auch die ein oder andere unschöne Szene, in der mit etwas zu harten Bandagen gefochten wurde – auf beiden Seiten.
Leider konnten wir in der 2. Halbzeit keine der 3 guten Gelegenheiten, die sich durch konsequentes Verteidigen und schnelles Umschalten ergeben haben, nutzen und ein einziger Moment genügte dem Zielspieler der Zottelsteder, um sich in Minute 41 seiner Sonderbewachung zu entziehen und auszugleichen – wir fanden uns in der Verlängerung wieder.
Nachdem wir gemeinsam mit dem Schiedsrichter herausgefunden haben – Google sei Dank – dass wir noch mal über zweimal 5 Minuten zu gehen hatten, motivierten sich die Jungs für- und miteinander und konnten die erste Hälfte der Verlängerung optisch für uns gestalten; der Gegner wackelte. Ohne zählbaren Erfolg allerdings.
Mit der Zeit wurden die Tanks leerer, frische Kräfte konnten wir nicht mehr bringen, trotzdem haben alle gekämpft, gekratzt und gebissen und es passte irgendwie gar nicht ins Bild, dass wir kurz vor Schluss unseren Konter eben nicht sauber zu Ende gespielt und die Entscheidung markiert haben, sondern der Gegner diese Situation für sich nutzen, uns seinerseits auskontern und 2 Minuten vor einem möglichen Neunmeterschießen zum 2:1 einnetzen und das Spiel drehen konnte.
Mit dem Abpfiff und dem Zottelstedter Jubel fielen unsere Jungs zu Boden, die Blicke waren leer, das eine oder andere Auge wurde nass, hier und da blutete ein Knie – danke an die Gastgeber für die Versorgung – und es gab nicht wirklich viel, was wir zur direkten Aufmunterung hätten beitragen können.
ABER: Emil M., Adam, Franz, Emil C., Anton D., Béla, Philipp, Moritz und Jonas haben unter erschwerten Bedingungen alles rausgehauen, einen großen Fight abgeliefert und dem Gegner ein Spiel geboten, an das man sich dort noch länger erinnern wird. Eltern, Trainer und Betreuer sind sehr stolz auf den Charakter, den die Jungs heute gezeigt haben
Nicht immer ist gewinnen alles, aber alles ist schöner, wenn man gewinnt – der Kreispokal 2022/23 geht ohne uns weiter aber in der Liga haben wir ausreichend Möglichkeiten, uns zusammen zu entwickeln und die Erfahrung aus diesem Spiel als Ausgangspunkt für ein nächstes großes Ziel mitzunehmen.
Quelle: dr.frank.u