1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

Bad Berka fegt im Verfolgerduell Bad Blankenburg vom Platz

Der FC Einheit Bad Berka und die TSG Bau Remschütz sind die Gewinner des elften Spieltages in der Kreisoberliga Mittelthüringen. Das Führungsduo hat sich von den Verfolgern absetzen können. Dem 4:0 der Remschützer gegen Zottelstedt folgte ein überragender 6:1-Erfolg der Kurstädter im Top-Duell des Spieltages gegen den Viertplatzierten TSV Bad Blankenburg. Es war der erste Heimsieg der Bad Berkaer gegen die Gäste seit 2018. 

Co-Trainer Christoph Schmied überrascht Mannschaft, Gegner und Zuschauer mit einer auf mehreren Positionen veränderten Startelf. Paul Menger, Gedeon Weiß, Jonathan Weise und Franz Lubrich schauen der Begegnung zunächst von der Bank zu. Simon Block sitzt dort erstmals als Backup für Schlussmann Patrick Müller. Stattdessen besetzen Angus Oschatz und Julian Barth die Außenverteidigerpositionen. 

Beide Mannschaften schenken sich von der ersten Minute an nichts. In einem mitunter turbulenten Spiel haben so auch Schiedsrichter Martin Rommel und seine Assistenten Jacob Hartmann und Veit Stern einen ereignisreichen Tag mit einigen strittigen Situationen.

Die erste Chance haben die Kurstädter nach vier Minuten. Kapitän Christian Saul zieht aus 18 Metern ab. Das Spielgerät fliegt knapp am rechten Pfosten vorbei. Wenig später können die Gäste einen gefährlichen Konter setzen. Weil die Abseitsfalls in diesem Fall nicht zuschnappt, sind die Bad Blankenburger mit Zwei gegen Eins in der Überzahl. Sanawullah Nurali vertändelt zum Glück den Ball und Bad Berka kann die Situation entschärfen. 

Nach 17 Minuten muss Luca Schönfeld den Führungstreffer für die Kurstädter erzielen. Unbedrängt kommt er am Fünf-Meter-Raum zum Abschluss und knallt den Ball unter die Querlatte. Die Gäste bekommen aber das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Oliver Lange kommt an den Ball und wird links neben dem Pfosten von Schlussmann Paul Kalbe zu Fall gebracht. Schiedsrichter Martin Rommel entscheidet auf Strafstoß und gibt dem TSV-Schlussmann Gelb. Den Strafstoß verwandelt Bartosz Kosmowski am Ende sicher zum 1:0, obwohl Kalbe noch seine Finger an den Ball bekommt (17.).

Das 2:0 für Bad Berka lässt nicht lange auf sich warten. Nach einem Konter legt Yannek Hofmann den Ball quer auf Oliver Lange, der aus 16 Metern abzieht und das Runde in die rechte, untere Ecke haut (24.). 

Fünf Minuten danach gibt es Freistoß für die Gäste. Kapitän Stefan Botz tritt aus rund 30 Metern an. Der Ball geht über die Mauer und segelt an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum. Bad Berkas Schlussmann Patrick Müller wird irritiert und von der tiefstehenden Sonne offenbar geblendet. Im linken Winkel schlägt das Leder dann ein. Der Gegentreffer wurmt den Routinier, selbst als es später in die Kabinen geht, hat er den Patzer noch nicht abgehakt. 

Glück haben die Gäste in der 36. Minute. Nach einem Freistoß von Bartosz Kosmowski auf Höhe der linken Eckfahne fliegt der Ball gefährlich in den Fünf-Meter-Raum. Benno Ewigleben versucht zu klären, das Spielgerät landet auf der Querlatte und geht von dort ins Toraus (36.). 

Als im Rücken von Schiedsrichter Martin Rommel wenig später Bartosz Kosmowski von TSV-Mann Patrick Flur zu Boden gerissen wird und sich der Bad Berkaer Stürmer zu einem Schubser hinreißen lässt, sieht zunächst nur Kosmowski Gelb, nach Rücksprache mit dem Assistenten auch der Bad Blankenburger Spieler (40.). 

120 Sekunden später gehen die Gemüter wieder hoch her. Bei einem Konter der Gäste versucht Pascal Block in der Mitte der eigenen Hälfte mit einem Handspiel das Überspielen der Bad Berkaer Kette zu unterbinden. Die Situation wird abgepfiffen, obwohl der Ball durchgeht. Da noch weitere Kurstädter mit ihm auf gleicher Höhe sind, kommt der Innenverteidiger der Kurstädter mit der gelben Karte davon. 

Von der Hektik der vorangegangenen Minuten lässt sich im positiven Sinne danach Oliver Lange anstecken. Aus gut 25 Metern in zentraler Lage zieht er einfach mal ab. Der Ball fliegt lange durch die Luft und überrascht den Gäste-Schlussmann. Als er im Winkel einschlägt, steht es 3:1 für Bad Berka (43.) und es geht kurz danach in die Kabinen. 

Mit Beginn der zweiten Halbzeit greift Bad Berkas Co-Trainer Christoph Schmied erneut in die Trickkiste. Er bringt Jonathan Weise und Paul Menger und stellt auf Dreierkette um. Pascal Block rückt auf die Sechser-Position und wird offensiver. Das macht sich schon schnell bemerkbar. Nach einer Ecke von Bartosz Kosmowski kommt Pascal Block zum Kopfball. TSV-Schlussmann Paul Kalbe klärt zur erneuten Ecke (49.). 

Keine zwei Minuten später kontern die Kurstädter im eigenen Stadion. Lucas Laue nutzt seine Schnelligkeit und lässt gleich zwei Abwehrspieler alt aussehen. Oliver Lange läuft zentral mit auf das gegnerische Tor zu. Doch dann legt sich Laue den Ball zu weit vor und der herausgelaufene Schlussmann Paul Kalbe kann das Leder an der Strafraumgrenze aufnehmen. Das hätte schon eine Vorentscheidung werden können. 

Dass die Bad Blankenburger in der Fair-Play-Wertung den vorletzten Platz belegen, kommt nicht von ungefähr. Zwei Rote Karten und 27 Gelbe Karten plus eine Gelbe für einen Teamoffiziellen stehen nach elf Spieltagen zu Buche. Jonas König darf beim nächsten Kreisoberliga-Spiel zuschauen. Denn die Gelbe Karte, die er in der 60. Minute kassiert, ist bereits die fünfte gelbe Karte in der laufenden Saison.

Pech hat danach Bartosz Kosmowski. Sein Eckball von der linken Seite hat viel Schnitt und schlägt fast im rechten oberen Winkel ein. Bad Blankenburgs Torhüter kann den Ball aber in höchster Not erneut zur Ecke klären (61.). Nach dieser Ecke kann Oliver Lange den Ball festmachen und auf Tor abziehen, der Ball wird aber geblockt und landet bei Paul Menger, der aber nicht zum Abschluss kommt (62.)

Die Vorentscheidung fällt dann in der 68. Minute. Wieder hat Bad Berka Eckball von der linken Seite. Diesmal tritt Lucas Laue an. Das Leder findet den Kopf von Pascal Block, der unbedrängt aus fünf Metern das Spielgerät im linken Eck versenkt. 

Bad Blankenburgs Trainer Christoph Albrecht, der zur Halbzeit und nach dem Schlusspfiff Redebedarf mit dem Unparteiischen hatte, nimmt wenig später den bereits gelbbelasteten Patrick Fiur vom Platz (72.), der am 9. Spieltag schon mal die Rote Karte sah. Wenige Minuten zuvor hatte er Glück, dass er nach einem taktischen Foul in der Bad Berkaer Hälfte nicht schon wieder mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. 

Die Kurstädter, die eine exzellente zweite Halbzeit spielen und kaum Chancen für die Gäste zulassen, können in der Folge das Ergebnis noch höher schrauben. Zunächst scheitert allerdings Oliver Lange, dem nach einer verunglückten Abwehraktion des herausgelaufenen Bad Blankenburger Schlussmanns Paul Knabe der Ball vor die Füße fällt. Aus 30 Metern schießt Oliver Lange auf das verwaiste Tor. Im Zurücklaufen bekommt Knabe allerdings noch eine Hand ans Leder und kann zur Ecke klären (78.). 

Kurz darauf ist er aber machtlos. Der für Pascal Block eingewechselte Franz Lubrich kommt nach einer Ballverlagerung von Julian Barth über Christian Saul an den Ball und nimmt aus 16 Metern Maß. Das Leder schlägt links unten im Gäste-Tor ein. Es steht 5:1 (81.).

Hellwach ist Bartosz Kosmowski in der 87. Minute. Als der Ball auf Gäste-Torhüter Paul Kalbe zurückgespielt wird, bekommt er nicht die Kontrolle über das Spielgerät. "Bartek" stibitzt sich den Ball an der Strafraumgrenze und kann diesem im leeren Tor versenken. 

Obwohl das Spiel längst entschieden ist, sind die Spieler noch hitzig. Schiedsrichter Martin Rommel muss daher noch in der 90. Minute mit Gedeon Weiß (Bad Berka) und Nurali Sanawullah (Bad Blankenburg) noch zwei Hitzköpfe mit Gelb bestrafen. Kurz danach pfeift er ab. 

"Ein auch in dieser Höhe verdienter Erfolg für Bad Berka" schreibt Rene Beyer im Fupa.Net-Liveticker. Der mit künstlicher Intelligenz generierte Beitrag bei Fussball.de titelt es blumiger: "FC Einheit Bad Berka spielt mit Blankenburgern Katz und Maus" und im Spielbericht heißt es: "Der FC Einheit Bad Berka hat die eigenen Aufstiegsambitionen eindrucksvoll unter Beweis gestellt und dem TSV Bad Blankenburg das Fell über die Ohren gezogen." Okay, der Computer hat das Spiel nicht gesehen. Aber der Erfolg der Kurstädter ist schon überzeugend gewesen und die Fans feiern mit den Spieler nach dem Schlusspfiff.