2.Männer : Spielbericht (2022/2023)

Kurioses Spiel nach Vier-Tore-Rückstand noch gedreht

Moral, Kampf und Glück: Die Reserve des FC Einheit Bad Berka hat beim spektakulären 5:4-Erfolg gegen die Reserve des FC Empor Weimar die ersten Punkte in der neuen Saison eingefahren. Denn nach einem 0:4-Rückstand nach gerade einmal 26 Minuten hat die Mannschaft von Trainer Toni Bauchspieß die Begegnung noch gedreht. Am Ende konnten Team, Trainer und Fans des FC Einheit konnten den Erfolg kaum fassen und der Coach belohnte es mit einem Freibier für die Mannschaft.

Der Start kann bei diesem Abendspiel für die Kurstädter kaum schlechter laufen. Nach zwei Fehlern im Aufbauspiel gehen die Hausherren in die Offensive und mit einem Doppelschlag von Ben Teubert (4.) und Mario Oschmann (5.) mit 2:0 in Führung. Zwei Heber über den groß gewachsenen Torhüter Phil Guttzeit, der in Halbzeit eins gegen die tief stehende Sonne schauen muss, landen im Netz. Die Abwehr um Routinier Norbert Scheffel hat sich noch nicht gefangen, da kassieren die Kurstädter schon wieder einen Konter. Erneut ist es Mario Oschmann, der einnetzt (17.). Und als dann Mario Oschmann seinen Hattrick perfekt macht, aus 20 Metern abzieht und der Ball im Winkel landet, scheint die Partie endgültig entschieden zu sein. Besonders Torhüter Phil Guttzeit ärgert sich, da zumindest von der Außenlinie mancher Ball, der lange in der Luft war, haltbar erschien. Aber er ist bis zu diesem Zeitpunkt auch von seinen Vorderleuten mehrfach im Stich gelassen worden. Die in den ersten drei Spielen mit nur zusammen fünf Gegentoren gut funktionierende Abwehr zeigt in den ersten 30 Minuten auf dem Lindenberg doch einige Lücken. Und das liegt nicht daran, dass der Ex-Bad-Berkaer Andy Steiner bei Empor mit auf dem Platz ist. Diesen haben Neo Aksoy und Thomas Plomitzer über 90 Minuten gut im Griff und lassen ihn nicht mit dem gefährlichen linken Fuß zum Schuss kommen.

Was Empor in knapp 30 Minuten schafft, nämlich vier Tore zu schießen, schafft dann Bad Berka in weniger als 15 Minuten. Und es wird der Tag des Lennox Monden. Er knüpft einem Empor-Spieler den Ball in deren Hälfte ab und legt auf Philipp Budniok ab. Der erzielt das 1:4 (31.) aus Sicht der Bad Berkaer. Das führt zu einem Ruck durch die Mannschaft, die plötzlich hellwach ist, obwohl das Flutlicht noch aus ist. Sechs Minuten später ist es Marvin Zeh, der mit einer langen Flanke Lennox Mondon in Schussposition bringt. Dieser netzt jetzt selbst zum 2:4 ein. Nun glauben auch die Bad Berkaer Fans am Rande an eine Wende im Spiel.

Als erneut Lennox Monden den Ball diesmal auf Marvin Zeh ablegt, bringt dieser den Ball irgendwie in Richtung Tor. Der Schlussmann der Gastgeber, Dominik Greger, sieht jetzt noch schlechter aus als zuvor, kriegt das Leder nicht zu fassen und dann ist das Spielgerät plötzlich hinter der Linie. 40 Minuten sind gespielt und die Zuschauer haben das siebte Tor gesehen. Doch die Festspiele von Lennox Monden sind noch nicht zu Ende. Sein Zuspiel in der 44. Minute erreicht Rico Hoyer, der dann einfach mal aus 30 Metern den Empor-Tormann testet. Erneut macht dieser keine gute Figur. Gut für Bad Berka, denn jetzt steht es 4:4.

Nach dem Wechsel geht das muntere Toreschießen dann aber nicht weiter, auch weil der Empor-Tormann nun etwas von seiner Aufgabe versteht. Und auf der anderen Seite Phil Guttzeit zum Rückhalt für die Bad Berkaer wird. So pariert er gegen Andy Steiner in der 60. Minute, weil dieser den Ball auch auf seinem schwächeren rechten Fuß hatte. Und wenig später hält Norbert Scheffel seinen Kopf hin und klärt kurz vor der Torlinie.

Die agilere Mannschaft ist aber der FC Einheit. In der 80. Minute pariert Dominik Greger einen Schuss von Marvin Zeh. 60 Sekunden später – nach einem weiten Einwurf von Rico Hoyer – hält Hannes Voigt seinen Kopf hin. Der Ball fliegt knapp über die Querlatte ins Toraus. Einen Freistoß knallt er in der 83. Minute an das Gebälk.

Die Entscheidung fällt mit einem Sonntagsschuss. Tristan Schenk kommt auf der linken Außenseite an den Ball. Unbedrängt zieht er aus 35 Metern ab. Was manche als Flanke vermuten, ist von ihm bewusst als Torschuss geplant. Und plötzlich flattert der Ball in den Winkel. Wenn diesen Schuss jemand aufgezeichnet hatte, wäre es ein Kandidat für das „Tor des Monats“ gewesen. Der Jubel über das 5:4 kennt bei den Bad Berkaern jetzt keine Grenzen mehr. Mit Einsatzwillen und neuen Kräften auf dem Platz wird der Sieg über die Zeit gebracht. Die Gastgeber, die mit Gelb-Rot noch ihren Trainer in der Schlussphase „verlieren“, können die Niederlage kaum fassen. Bad Berka feiert aber den ersten Dreier der Saison.