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FC Einheit Bad Berka

Den ersten Schritt gegangen

Sascha Klingenschmidt, 12.06.2023

Den ersten Schritt gegangen

Am 17. Spieltag empfingen wir die Jungs des SC 1903 zum Spitzenspiel in unserer Staffel.

 

Die Tabelle zeigte uns vor dem Spiel auf Platz 2 mit einem Spiel weniger als der Spitzenreiter vom VfB aus Oberweimar und auf dem 3. Rang dahinter die Weimarer vom Lindenberg mit nurmehr Außenseiterchancen auf das oberste Treppchen in der Staffel.

 

Unsere Aufgabe war klar – 8 Tage, 3 Spiele. Holen wir 9 Punkte, gewinnen wir die Staffel, lassen wir einen einzigen Zähler liegen, ist Platz 1 futsch.

 

Mit einer großen Tüte Selbstvertrauen und dem Matchplan ausgestattet, traten die Jungs auf den Platz, pushten sich bereits für das Aufwärmprogramm, das so konzentriert wie selten absolviert wurde und mit ebendieser Konzentration und Disziplin ging es in die erste Halbzeit.

 

Vom Anstoß weg zeigte die Mannschaft sich selbst und dem Gegner, dass es hier heute um jede Aktion, jeden Zweikampf und jeden Meter Spielfeld gehen sollte. Das konsequente Anlaufen, die eingehaltene Zuordnung sowie viele gesuchte und angenommene Zweikämpfe, die im Nachsetzen und mit der nötigen Portion Glück zumeist gewonnen werden konnten, entfalteten Wirkung und so zeigte sich der Gegner durchaus beeindruckt und konnte nicht viel von der eigenen Spielidee auf den (Kunst-) Rasen bringen.

 

Die Gegenstöße, in denen die Qualität der Weimarer aufblitzte, konnten entweder im Keim erstickt oder mit Fleiß im Nachgehen und Übernehmen aufgefangen werden – Ungenauigkeiten im Weimarer Passspiel spielten uns zusätzlich in die Karten.

 

Emil M. im Tor konnte sich ebenfalls auszeichnen und eine gute Gelegenheit des Gegners mit zwei Paraden hintereinander zur Ecke abwehren.

 

Tore fielen auch: Philipp war es vorbehalten, für die verdiente Führung zu sorgen, die er wenige Minuten später ausbauen konnte. Beide Treffer fielen jeweils nach eroberten Bällen, schönem Spielvortrag über die Außen (1:0, 10.) und etwas Dusel beim Nachsetzen im Strafraumgetümmel (2:0, 16.).

 

Mit dem Pausenpfiff gelang Emil C. sogar das 3:0 (25.+2) – hier lief der Ball erneut gefällig über mehrere Stationen, bevor er im Netz einschlug.

 

Vielleicht ein Tor zu viel, aber das nahm die Truppe gerne mit in die Kabine.

 

In der Pause wurde getrunken, gelobt und – viel wichtiger – gewarnt: Kein Nachlassen – kein 2. Oberweimar, wo uns nach einer guten ersten Hälfte im zweiten Durchgang das ganze Spiel nebst Ergebnis um die Ohren geflogen ist.

 

Wie erwartet stellten die Weimarer um und setzten auf volle Offensivpower. Nun ließen wir uns hinten hineindrängen und agierten teilweise etwas einfallslos mit immer wieder langen Schlägen, die zwar das eine oder andere Mal ihren Abnehmer fanden, aber zu oft vorne nicht festgemacht werden konnten. Nach vorne gelang uns nichts mehr wirklich Zwingendes.

 

Auf diese Weise stieg der Gegnerdruck und mit dem Wiederanpfiff nach einer Trinkpause fiel der Anschlusstreffer zum 3:1 nach einem Eckball (41.), bei dem im Zentrum die Zuordnung einmal so gar nicht gestimmt hat. Mit viel Leidenschaft, gutem Timing bei den zweiten Bällen und läuferischem Fleiß konnten wir verhindern, dass ein weiteres Gegentor fiel. Hätten die druckvollen Weimarer in dieser Phase auf 3:2 stellen können, wäre der Zug womöglich in die völlig verkehrte Richtung gefahren.

 

Die witterungsbedingt häufigen Wechsel sorgten für die nötige Entlastung und nachdem es in den letzten Minuten durch ungeschickte Zweikämpfe zu zwei brandgefährlichen Freistoßsituationen in unmittelbarer Tornähe gegen uns kam, die wir aber schadlos überstanden, jubelte nach einem insgesamt sehr intensiven Spiel mit unserem Team letztlich der verdiente Sieger.

 

Neben allen Rivalitäten und ehrgeizigem Engagement am Spielfeldrand haben beide Teams am Ende noch gemeinsam ein Weimarer Geburtstagskind hochleben und sich das spendierte Eis schmecken lassen. Danke an den kleinen Jubilar. Auf diese Weise kühlten sich die Gemüter schnell wieder herunter und die Jungs gingen sportlich fair auseinander.

 

Den ersten Schritt ist die Mannschaft gegangen – den zweiten Schritt müssen wir im Nachholspiel auf dem Ettersberg gehen, wo uns neben dynamischen Platzverhältnissen ein Gegner erwartet, der ganz sicher hochmotiviert seiner Rolle als Zünglein an der Waage nachgehen wird.

 

Am Ende noch ein Wort zu dem Umstand, dass ausgerechnet dieses für uns so wichtige Spiel von einem Mitglied des Trainerteams, das gleichzeitig seit kurzem als Vereinsschiedsrichter fungiert, geleitet werden musste und es zu der einen oder anderen – keiner spielentscheidenden – Situation kam, in der ein Pfiff zu viel oder zu wenig gefallen sein mag:

 

Das kann und darf unter solchen Vorzeichen nur ein Behelf sein, ist die denkbar schlechteste Variante und macht auch uns nicht glücklich, ist aber schlicht dem Umstand geschuldet, dass es einen großen Mangel an Schiedsrichtern gibt und inzwischen fast nur noch auf diese Weise der Spielbetrieb gerade im Juniorenbereich aufrechterhalten werden kann.

 

An dieser Stelle haben wir uns direkt nach dem Spiel kritisch hinterfragt und lernen für die Zukunft dazu.

 

Nicht unerwähnt möchten wir lassen, dass es u.a. auch für Eltern möglich ist, einen kurzweiligen Vereinsschiedsrichterlehrgang zu besuchen, sich aktiv einzubringen und die Vereinsarbeit im Kinderbereich zu unterstützen – „Sch… Schiri“ lässt es sich leicht rufen von der schattigen Tribüne!

 

Es spielten: Emil M. – Ben, Adam – Vince, Béla (C), Philipp (2), Franz – Anton, Emil C. (1), Roman, Moritz