Biederer Auswärtsauftritt

Sascha Klingenschmidt, 04.11.2023

Mit 2 Rückkehrern – Oskar auf und Vieze neben dem Platz – dafür ohne Ben (auf Abwegen als Mechaniker im Rennstall am Nürburgring) und Roman (als Verstärkung an die D1 ausgeliehen) ging es an das erste von zwei Auswärtsspielen am Stück. Gegen Tonndorf stand nun zwar kein Derby im engeren Sinne, aber trotzdem ein Nachbarschaftsduell an, das gewonnen werden wollte, wenn es auf dem Schulhof keine Sprüche hageln sollte.

Auf einem kurzen, schmalen und vor allem triefend nassen Naturrasen schauten unsere Spieler bereits beim Warm-up etwas besorgt nach unten und hätten sicher gern den einen oder anderen Zentimeter mehr Stollen am Schuh gehabt. Ungeachtet der unwirtlichen Bodenverhältnisse gingen wir aber als klarer Favorit in das Spiel und etwas anderes als die drei Punkte mit nach Bad Berka zu nehmen, kam gar nicht in die Tüte.

Mit viel Ballbesitz und ein paar halben Möglichkeiten ging es los. Die Jungs fanden ganz gut rein in den Kick und mit ein wenig mehr Konsequenz und technischem Geschick hätte es nicht zehn Minuten gedauert, bis Vince einen Gegenstoß über die Außen und mit leidlicher Unterstützung des Tonndorfer Keepers über die Linie drücken konnte.

Die Führung im Rücken, ließen die Jungs den Tonndorfern nach dem Wiederanpfiff keinen Meter Luft, drückten direkt wieder und Béla schloss nur zwei Minuten mach dem 1:0 eine Einzelaktion mit der bis dahin verdienten 2:0-Führung ab.

Danach allerdings war es mit der kleinen Herrlichkeit vorbei. Der Spielaufbau, so man ihn erkennen konnte, blieb allzu oft im Mittelfeld hängen, wo wir uns schwertaten, die räumliche Enge mit öffnenden Pässen aufzulösen. Zudem konnten unsere weniger werdenden Durchstöße über die Außen eben nicht mit einem scharfen Ball vor das oder einem sauberen Abschluss ins Tor abgeschlossen werden.

Die Tonndorfer blieben wach und brachten immer Bälle, die wir vorne weggaben, ohne Umwege und durchaus gefährlich zu ihren beiden Zielspielern in die Spitze. Da passte es ganz hervorragend, dass unsere Abwehr – insbesondere ein hellwacher Oskar – die Bälle entweder direkt weglaufen konnten oder im direkten Duell den Gegenspielern das Nachsehen ließen.

Dennoch: Eine Unkonzentriertheit im Umschaltspiel nach einem neuerlichen Ballverlust und einem kurzen Durcheinander in der hinteren Reihe brachte Tonndorf kurz vor dem Pausentee mit einem Pfostenschuss in unmittelbare Nähe des Anschlusstreffers, der noch nicht mal die ganz große Überraschung gewesen wäre – Glück gehabt.

In der zweiten Hälfte sahen wir dann einen offenen und spielerisch nur bedingt erfreulichen Kick, in dem auf beiden Seiten mehr Tore hätten fallen können, was auf unserer Seite einmal mehr Emil M. mit drei blitzsauberen Paraden zu verhindern wusste. Kommt Tonndorf hier zu einem frühen Zeitpunkt zu seinem Tor, wer weiß, was noch passiert wäre.

Mit einer weiteren Einzelaktion konnte Béla in der 40. Minute mit dem 3:0 endlich den Deckel draufmachen und den Gegnern die zarte Hoffnung nehmen, dass an einem unserer schwächeren Tage doch noch was gegen uns gehen würde.

Der zweite Durchgang bot insgesamt – mit Ausnahme unseres Torwartspiels – nur noch wenig Bemerkenswertes und so blieb die Stimmung nach dem Abpfiff auch angemessen gedämpft. Das war nicht ganz das, was wir auf den Rasen bringen wollten – die drei Punkte haben wir aber natürlich gerne mitgenommen.

Mund abwischen, besser machen.

Es spielten: Emil M. (C), Oskar, Adam, Vince (1), Franz, Béla (2), Emil C., Philipp, Anton