Spiel gedreht & den Sieg doch noch hergeschenkt
Sascha Klingenschmidt, 24.03.2024
Dass das ein oder andere Gesicht in der Kabine noch eher nach einer tiefen Sehnsucht nach dem eigenen Bett aussah, war der erste Vorbote für das, was die Jungs in den ersten 15 – 20 Minuten im Auswärtsspiel auf dem Ettersberg angeboten haben.
Nach zwei Minuten haben wir dem Gegner direkt das größtmögliche Geschenk gemacht und mit 2 Schlafwageneinlagen den frühen Rückstand eingeleitet. Es folgten weitere Minuten, in denen wir Stockfehler, Fehlpässe und teilweise unsortiertes Umherirren in allen Mannschaftsteilen erleben durften.
Die ersten Korrekturen im Mannschaftsgefüge brachten dann allmählich so etwas wie Rhythmus und Struktur in unser Spiel. Wir bekamen besseren Zugriff auf den Gegner und ließen auch ein paar Andeutungen von planvollem Vorwärtsspiel erkennen.
Das alles führte allerdings noch nicht zu dem Druck auf das gegnerische Tor, der uns dem Ausgleich nähergebracht hätte und so saßen wir etwas bedröppelt und mit leeren Händen in der Halbzeitpause, in der es neben motivierenden Hinweisen auch ein paar deutliche Rüffel gab – das war weit weg von dem, was eigentlich unter der Haube steckt.
In den zweiten 30 Minuten betrieben wir einigen Aufwand, die Laufbereitschaft war da, wir kamen besser in die Zweikämpfe, standen nach hinten stabiler und es wuchs der Glaube daran, dass wir noch ein Wörtchen mitzureden hatten, was den Ausgang dieser Begegnung anging.
Dann endlich, in den Minuten 48 und 49 schlug Emil C. zweimal zu – jeweils nach schnellem Umkehrspiel und 2, 3 Pässen in die richtigen Räume konnte das Spiel gedreht werden.
In den Minuten nach dem Führungstreffer lag sogar das 3:1 aus unserer Sicht in der Luft und wir hätten gut daran getan, diesen Stoß zu setzen.
Dann nämlich hätte in Minute 58 ein unglücklicher Luftschlag in der Rückwärtsbewegung nebst eines völlig unnötigen Eckballs gegen uns, den wir in der Folge nicht richtig klären konnten, nicht zum späten Ausgleich für die Ettersburger geführt, auf den wir mit Ausnahme von ein paar verzweifelten Angriffen in den wenigen Minuten bis zum Abpfif nicht mehr antworten konnten.
Zugegebenermaßen war der Punkt für den Gastgeber vollkommen verdient, denn in Sachen Aufmerksamkeit und Wille waren sie uns an diesem Tag überlegen.
Unsere Aufgabe bleibt es, den Jungs beizubiegen, dass man sich – wenn man erfolgreich aus dem Wochenende rausgehen will – u.a. eben immer den einen Schritt mehr machen muss als der Gegner, den ersten, den zweiten – alle Pässe so sauber wie möglich zum Mitspieler bringen muss und eventuell das eine oder andere, was der Trainer vor dem Spiel, im Training, bei vielen Gelegenheiten, anspricht, auch tatsächlich einfach mal versucht umzusetzen.
In der Tabelle haben wir nun 6 Punkte Abstand zu Platz eins – läuft es normal, ist der Staffelsieg damit erledigt, was gar kein Drama ist, uns aber überlegen lässt, wie wir die Spannung nun weiter hochhalten können, damit sich nicht der ganz große Schlendrian einschleicht.
Es spielten: Emil M., Vince, Max, Adam Z., Ben, Franz, Béla, Oskar, Emil C. (2), Lennie